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Fördermöglichkeiten für Allgemeinmediziner

Wo bekomme ich Unterstützung, wenn ich Hausarzt werden möchte?

Angehende Hausärzte haben die Möglichkeit, sich im Studium, im Praktischen Jahr (PJ) oder auch in der Facharztweiterbildung unterstützen zu lassen. Und auch niederlassungswillige Ärzte werden gefördert.

Studierende können bereits für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin Unterstützung bekommen z.B. von der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Das Angebot gilt meistens für Praktika im ländlichen Raum, die längere Anfahrtswege erfordern.

Studentinnen und Studenten ab dem vierten Semester können sich außerdem um einen Platz in der DEGAM-Nachwuchsakademie bewerben. Ziel der Nachwuchsakademie ist es, an der Allgemeinmedizin interessierte Medizinstudierende individuell zu fördern und gezielt zu unterstützen. Allen Teilnehmern steht ein persönlicher Mentor (ein erfahrener Allgemeinmediziner) zur Seite, der den angehenden Ärzten praktische Einblicke in den Hausarztberuf ermöglicht und Fragen aller Art beantwortet. Außerdem erhalten die Studentinnen und Studenten Unterstützung beim Studium und dürfen kostenlos am DEGAM-Jahreskongress und der Summerschool Allgemeinmedizin teilnehmen.

Ärzten in der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin stehen die Verbundweiterbildungen in den verschiedenen Bundesländern zu Seite. Sie helfen die Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich zu koordinieren und unterstützen bei der Suche nach Anschlussweiterbildungsstellen.

Praxisinhabern, die einen Arzt in Weiterbildung in ihrer Praxis anstellen, bekommen von der zuständigen KV einen Gehaltskostenzuschuss von 3.500 Euro pro Monat für den Arzt in Weiterbildung. Dieser Betrag soll durch die Weiterbildungsstätte auf die im Krankenhaus übliche, tarifvertraglich geregelte Vergütung angehoben werden.

Und auch Ärzte, die sich nach ihrer Weiterbildung gerne niederlassen möchten, haben verschiedene Möglichkeiten sind finanziell unterstützen zu lassen. Viele Landesregierungen haben Förderprogramme für den ländlichen Raum entwickelt (z.B. in Bayern oder Baden-Württemberg) und auch die KVen (z.B. die KV Hessen oder die KV Westfalen) unterstützen eine Niederlassung in unterversorgten Gebieten. In Baden-Württemberg haben junge Ärzte außerdem die Möglichkeit, in einer RegioPraxis zu praktizieren. In diesen Ärztezentren der KV Baden-Württemberg arbeitet man als Angestellter, aber mit der Option, die Praxis langfristig zu übernehmen. Räumlichkeiten und Einrichtung werden gestellt und die finanzielle Förderung beträgt für jeden zugelassenen Arzt 25.000 Euro (Gründungspauschale). Zusätzlich gibt es eine Strukturpauschale von 3.000 Euro pro Abrechnungsquartal, um die hohen qualitativen Standards der RegioPraxis (z.B. Leistungsangebote, medizinische Geräte oder qualifiziertes Personal) aufrechterhalten zu können.

Darüber hinaus gibt es auch auf lokaler Ebene verschiedenste Fördermöglichkeiten. Gemeinden, die Hausärzte suchen, bieten Niederlassungsinteressierten oft besondere Konditionen an (z.B. mietfreie Praxisräume, vergünstigtes Bauland oder Zuschüsse zur Praxiseinrichtung).