Wie läuft die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ab?
Als Facharzt werden Ärzte bezeichnet, die nach ihrem Studium und ihrer Approbation eine mehrjährige Weiterbildung als „Assistenzarzt“ oder „Weiterbildungsassistent“ absolviert und sich dadurch praktisch und theoretisch auf ein Gebiet in der Medizin spezialisiert haben. Die Weiterbildungszeit zum Facharzt dauert in der Regel zwischen fünf und sechs Jahren und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Inhalt und Ablauf der Weiterbildung sind in den Weiterbildungsordnungen des jeweiligen Bundeslandes genau geregelt. Zuständig für die Weiterbildung ist die jeweilige Landesärztekammer, vor der auch die Facharztprüfungen abgelegt werden.
Die Weiterbildungszeit zum Facharzt für Allgemeinmedizin beträgt fünf Jahre. Davon müssen zwei Jahre in der ambulanten hausärztlichen Versorgung bei einem zur Weiterbildung ermächtigten Arzt abgeleistet werden. Die Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin kann für bis zu 18 Monate auch im ambulanten Bereich erfolgen. Die Weiterbildungsordnung regelt, welche Weiterbildungsinhalte und –zeiten zum Erwerb einer Facharztbezeichnung erforderlich sind und wie die ärztliche Weiterbildung verläuft. Die Inhalte orientieren sich an der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) der Bundesärztekammer (BÄK), können aber in den einzelnen Bundesländern in geringem Maße variieren.
Die Suche nach passenden Weiterbildungsstellen ist gerade für angehende Allgemeinmediziner nicht immer einfach. Die Hausärzteverbande in Deutschland (z.B. der Hausärzteverband Bayern) oder die Ärztekammern (z.B. die Ärztekammer Niedersachsen) betreiben auf Ihren Webseiten Stellenbörsen, in den Ärzte freie Weiterbildungsplätze inserieren können. Hilfreich sind auch die sogenannten Weiterbildungsverbünde, zu denen sich viele Kliniken und Hausarztpraxen im Land zusammengeschlossen haben. Dadurch will man eine einheitliche Qualität und Bezahlung in der stationären und ambulanten Weiterbildung sicherstellen und den bürokratischen Aufwand für den Arzt minimieren. Die Ärztekammer Nordrhein bietet z.B. eine solche „Hausärztliche Verbundweiterbildung“ an. In Baden-Württemberg gibt es dagegen die „Verbundweiterbildung Plus“ – ein Programm des Kompetenzzentrums Allgemeinmedizin Baden-Württemberg. Ziel des Programms ist es, den angehenden Hausärzten eine strukturierte und qualitativ hochwertige Weiterbildung zu sichern. Dazu unterstützt das Kompetenzzentrum den Aufbau regionaler Weiterbildungsverbünde, die stationäre und ambulante Weiterbildungsstätten in ganz Baden-Württemberg miteinander vernetzen.
Wer sich nach seiner Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in einer Praxis niederlassen möchte, muss eine Zulassung als Vertragsarzt beantragen.