Der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Hausarztberuf und Familie gewinnen immer mehr an Bedeutung, denn inzwischen studieren sogar mehr Frauen als Männer Medizin und der Anteil der weiblichen Ärztinnen steigt kontinuierlich an. Gleichzeitig wächst auch die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen im Arztberuf und Symptome wie Erschöpfungszuständen oder Burnouts sind immer öfter zu beobachten.
Um die hausärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen, ist es dringend erforderlich, dass die Arbeitsbedingungen in Hausarztpraxen flexibler gestaltet werden, um Belastungen zu reduzieren, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit zu steigern und für eine ausgewogene Work-Life-Balance zu sorgen. Zum Beispiel existieren mittlerweile verschiedene familienfreundliche Niederlassungsformen wie die Praxisgemeinschaft oder die Gemeinschaftspraxis. Sie bieten den Ärztinnen und Ärzten ein höheres Maß an Flexibilität als Einzelpraxen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, beispielsweise durch das Teilen einer Zulassung mit einem anderen Kollegen (Job-Sharing) oder durch Beantragung einer Teilzulassung. Wer nicht in die Selbstständigkeit will, hat die Möglichkeit als angestellter Arzt (zum Beispiel in einem medizinischen Versorgungszentrum) zu arbeiten.